So fühlen wir uns gerade. Warum? Das erfahrt ihr, unsere gemochten Leser, nach diesem Blogeintrag.
Wir ließen mit guten Erinnerungen den Bergsee Song-Kol hinter uns und machten uns mit viel Lust und Laune auf nach Karakol. Die Strecke dorthin verbrachten wir in den Autos oder LKW von netten Kirgisen, die sich freundlicherweise bereiterklärten uns ein Stückchen mitzunehmen. Besonders Iskil, der 30 Jährige Lastkraftwagenfahrer blieb uns gut in Erinnerung, denn mit ihm erlebten wir unsere erste Fahrt in einem wirklichen Sattelschlepper. Zwischen sehr lauter russischer Musik und amerikanischen Rapliedern unterhielten wir uns über seine große Familie oder unsere weiteren Reisepläne. Da die Strecke zwischen Kotschkor und Karakol doch sehr lang ist, verbrachten wir eine angenehm gemütliche Nacht am südlichen Strand des Isi-Kol Sees und zelteten inmitten von malerisch verlassenen Dünen mit unserem eigenen Privatstrand. Doch diese beruhigende Idylle währte nicht lange denn in Karakol bereiteten wir die Unternehmung vor, um die es sich in diesem bereichernden Blogeintrag drehen soll. Unsere Wanderung in den Bergen südlich von Karakol. Die ganze Idee war auf Elisas Mist gewachsen, die online und in Reiseführern von dieser Wanderung Wind bekommen hatte und mich natürlich von der drei tägigen Lauferei überzeugen konnte. Als Vorbereitung tauschten wir einige Sachen, die wir bei der Unternehmung nicht gebrauchen konnten, gegen Dosenfisch, Nüsse, Rosinen usw., sodass unsere großen Rucksäcke nach dem akribischen Ausräumen ebenso schwer waren, wie davor. Am sorgfältig auserwählten Starttag bestiegen wir den Bus zum Nationalpark, bezahlten das geringe Eintrittsgeld und starteten unsere wilde Tour in die kirgisischen Berge. Besonders weit kamen wir nicht, denn nach 100 Metern knurrten schon unsere verwöhnten Mägen und wir knusperten ein stärkendes Früchstück, bevor wir uns wirklich den ungastlichen Gegebenheiten der kirgisischen Wildnis hingaben. Wir möchten unsere Leser natürlich nicht mit kleinen Details unserer langen Wanderung langweilen, deswegen folgt die spannend komprimierte Kurzfassung. Mit unseren 15 Kilo schweren Rucksäcken machten wir uns auf, um auf 3950 Höhenmeter hinauf und wieder hinab zu steigen (in 3 Tagen) und über unwegsames Geröll, steinige Schotterpisten und ungeräumte Waldwege zu klettern. Eigentlich hatten wir eine etwas anstrengendere Wanderung im Sinn, als wir uns für die Tour aus dem Reiseführer entschieden, allerdings wurden nicht nur unsere Ausdauer-, sondern auch unsere Bergsteigerfähigkeiten intensivst gefordert und wir fühlten uns nach jedem Tag wie tausendfach gerädert, so unwegsam waren manche „Wege“. In Deutschland wären fast alle Abschnitte der Kletterei als viel zu gefährlich bestimmt und verboten worden, in Kirgisistan scheint es gerade den Kick auszumachen, über loses Geröll steil nach oben zu klettern/rutschen. Angenehm breite Wege suchte man bei der ganzen Lauferei vergebens, entweder es ging auf engsten Pfädchen steil bergauf oder bergab. Teilweise rutschten wir unsere Streckenabschnitte eher, da wir auf dem schotterigen Steilhang leider keinen Halt finden konnten. Angenehm wäre es gewesen, wenn wir den ganzen Anstrengungs- und Angstschweiß abends abwaschen hätten können. Leider waren die Bergflüsse und Seen, die wir passierten und an denen wir zelteten so unfassbar eisig, dass man nach wenigen Sekunden Kontakt mit dem Wasser schmerzverzerrt zurückzuckte und schreiend im Kreis sprang. Waschen fiel also leider auch flach. Warum tut man sich eine solche Tortur also an? Einerseits weil man mit wirklich unvorstellbar pitoresken Ausblicken überall entlang der Wanderung belohnt wurde. Riesige Berge mit schneebedeckten Spitzen, malerische Wälder und tief türkisfarbene Bergseen. All dies konnte man durchgehend bestaunen und die Natur entschuldigte die anstrengende Schlepperei. Andererseits macht es einen am Abend, wenn man sich wie tot auf die dünne Isomatte fallen lässt, unfassbar stolz, wenn man sich sagen kann, wieder einen Streckenabschnitt erfolgreich absolviert zu haben. Ansonsten trafen wir auf der Bergtour viele nette Leute aus sehr vielen netten Ländern und erfroren nachts fast in unserem Zeltchen. Am letzten Tage schleppten wir uns mit letzter Kraft und einem überall schmerzenden Körper die letzten 20 Kilometer zurück in das wirklich fabelhafte Dom-Hostel in Karakol. Dort kratzten wir mit Stahlwolle den Schmutz von unseren Beinen und shampooten unsere Haare dreifach, um endlich mal wieder etwas sauber zu riechen und auszusehen. Als Belohnung schnabbulierten wir in einem nahegelegenen Cafe viel zu viele Sandwiches und genossen wirklich hervorragende Biere. Insgesamt ein anstrengender aber dennoch lohnender Ausflug!
Eure Kletterhamster,
Elisa und Conrad
Wir ließen mit guten Erinnerungen den Bergsee Song-Kol hinter uns und machten uns mit viel Lust und Laune auf nach Karakol. Die Strecke dorthin verbrachten wir in den Autos oder LKW von netten Kirgisen, die sich freundlicherweise bereiterklärten uns ein Stückchen mitzunehmen. Besonders Iskil, der 30 Jährige Lastkraftwagenfahrer blieb uns gut in Erinnerung, denn mit ihm erlebten wir unsere erste Fahrt in einem wirklichen Sattelschlepper. Zwischen sehr lauter russischer Musik und amerikanischen Rapliedern unterhielten wir uns über seine große Familie oder unsere weiteren Reisepläne. Da die Strecke zwischen Kotschkor und Karakol doch sehr lang ist, verbrachten wir eine angenehm gemütliche Nacht am südlichen Strand des Isi-Kol Sees und zelteten inmitten von malerisch verlassenen Dünen mit unserem eigenen Privatstrand. Doch diese beruhigende Idylle währte nicht lange denn in Karakol bereiteten wir die Unternehmung vor, um die es sich in diesem bereichernden Blogeintrag drehen soll. Unsere Wanderung in den Bergen südlich von Karakol. Die ganze Idee war auf Elisas Mist gewachsen, die online und in Reiseführern von dieser Wanderung Wind bekommen hatte und mich natürlich von der drei tägigen Lauferei überzeugen konnte. Als Vorbereitung tauschten wir einige Sachen, die wir bei der Unternehmung nicht gebrauchen konnten, gegen Dosenfisch, Nüsse, Rosinen usw., sodass unsere großen Rucksäcke nach dem akribischen Ausräumen ebenso schwer waren, wie davor. Am sorgfältig auserwählten Starttag bestiegen wir den Bus zum Nationalpark, bezahlten das geringe Eintrittsgeld und starteten unsere wilde Tour in die kirgisischen Berge. Besonders weit kamen wir nicht, denn nach 100 Metern knurrten schon unsere verwöhnten Mägen und wir knusperten ein stärkendes Früchstück, bevor wir uns wirklich den ungastlichen Gegebenheiten der kirgisischen Wildnis hingaben. Wir möchten unsere Leser natürlich nicht mit kleinen Details unserer langen Wanderung langweilen, deswegen folgt die spannend komprimierte Kurzfassung. Mit unseren 15 Kilo schweren Rucksäcken machten wir uns auf, um auf 3950 Höhenmeter hinauf und wieder hinab zu steigen (in 3 Tagen) und über unwegsames Geröll, steinige Schotterpisten und ungeräumte Waldwege zu klettern. Eigentlich hatten wir eine etwas anstrengendere Wanderung im Sinn, als wir uns für die Tour aus dem Reiseführer entschieden, allerdings wurden nicht nur unsere Ausdauer-, sondern auch unsere Bergsteigerfähigkeiten intensivst gefordert und wir fühlten uns nach jedem Tag wie tausendfach gerädert, so unwegsam waren manche „Wege“. In Deutschland wären fast alle Abschnitte der Kletterei als viel zu gefährlich bestimmt und verboten worden, in Kirgisistan scheint es gerade den Kick auszumachen, über loses Geröll steil nach oben zu klettern/rutschen. Angenehm breite Wege suchte man bei der ganzen Lauferei vergebens, entweder es ging auf engsten Pfädchen steil bergauf oder bergab. Teilweise rutschten wir unsere Streckenabschnitte eher, da wir auf dem schotterigen Steilhang leider keinen Halt finden konnten. Angenehm wäre es gewesen, wenn wir den ganzen Anstrengungs- und Angstschweiß abends abwaschen hätten können. Leider waren die Bergflüsse und Seen, die wir passierten und an denen wir zelteten so unfassbar eisig, dass man nach wenigen Sekunden Kontakt mit dem Wasser schmerzverzerrt zurückzuckte und schreiend im Kreis sprang. Waschen fiel also leider auch flach. Warum tut man sich eine solche Tortur also an? Einerseits weil man mit wirklich unvorstellbar pitoresken Ausblicken überall entlang der Wanderung belohnt wurde. Riesige Berge mit schneebedeckten Spitzen, malerische Wälder und tief türkisfarbene Bergseen. All dies konnte man durchgehend bestaunen und die Natur entschuldigte die anstrengende Schlepperei. Andererseits macht es einen am Abend, wenn man sich wie tot auf die dünne Isomatte fallen lässt, unfassbar stolz, wenn man sich sagen kann, wieder einen Streckenabschnitt erfolgreich absolviert zu haben. Ansonsten trafen wir auf der Bergtour viele nette Leute aus sehr vielen netten Ländern und erfroren nachts fast in unserem Zeltchen. Am letzten Tage schleppten wir uns mit letzter Kraft und einem überall schmerzenden Körper die letzten 20 Kilometer zurück in das wirklich fabelhafte Dom-Hostel in Karakol. Dort kratzten wir mit Stahlwolle den Schmutz von unseren Beinen und shampooten unsere Haare dreifach, um endlich mal wieder etwas sauber zu riechen und auszusehen. Als Belohnung schnabbulierten wir in einem nahegelegenen Cafe viel zu viele Sandwiches und genossen wirklich hervorragende Biere. Insgesamt ein anstrengender aber dennoch lohnender Ausflug!
Eure Kletterhamster,
Elisa und Conrad
Kommentare
Kommentar veröffentlichen