Offroadtour mit Rotwein

Welches ist das wirklich paradisischste Land, das man sich vorstellen kann? Georgien. Und weil man nirgendwo so günstig, so leckeren Rotwein genießen kann, sind wir hier. Unsere ersten Tage in Georgien verbrachten wir damit, in das traumhafte Städtchen Sighnaghi zu trampen und dort eine Nacht zu verbringen. Natürlich nicht, ohne Tags und Nachts etwas leckeren, lokalen roten Wein verköstigt zu haben. Abgesehen von Rotwein hat Georgien aber auch tolle Landschaften und viele alte Klöster und Burgen zu bieten. Dazu sind fast alle bisher getroffenen Georgier sehr sehr freundlich und freuen sich über unseren schwerbepackten Besuch. Sighnaghi war schon sehr malerisch, aber es zog uns in die fernen Berge rund um Stepanzminda. Zwei Ukrainer nahmen uns freundlich mit nach Tiflis und von dort versuchten wir in der prallen Mittagshitze gen Norden zu trampen. Wir hatten extra ein Zwischenziel nahe Tiflis auf unsere Tramperschilder gemalert, damit uns überhaupt jemand mitnimmt, da Stepanzminda ein 1800 Einwohner Kaff ist. Nach etwas Warterei hielten zwei Off-Road Fahrzeuge an und luden uns ein. Damit begann mal wieder eine sehr amüsante spontan Bekanntschaft für uns. Denn die freundlichen Russen Alex und Vitali waren mit ihren aufgerüsteten Jeeps auf dem direkten Weg nach Stepanzminda, wo der Start einer zweiwöchigen Tour mit insgesamt 7 Fahrzeugen sein sollte. Ohne unser georgisches Schild lesen zu können, hatten sie zufällig angehalten. Wieder einmal, sehr viel Glück gehabt. Die Fahrt verlief einschläfernd die meiste Zeit über kurvige Landstraßen und bloß das letzte Stück bis zum Zielort war etwas steiniger. Da die Zeit doch schon etwas vorangeschritten war, luden wir uns selbst in den Garten der, von den Russen gemieteten, Berghütte ein. Dort bauten wir fröhlich unser Zelt auf und ergaunerten uns noch etwas Abendessen und lokalen Wein bei den freundlichen Abenteurern. Als wir am nächsten Morgen im Schein der georgischen Sonne erwachten und verschlafen aus dem Zelt kletterten, erblickten wir plötzlich die restlichen Geländewagen der, über die Nacht angekommenen, Russen aus Moskau oder Sankt Petersburg. Wir frühstückten schnell in der warmen Hütte, bevor wir den kurzen Aufstieg zu einem der Wahrzeichen Georgiens antraten. Einem Kloster (bei genauerem Interesse bitte an Elisa wenden) auf dem Berg nahe Stepanzminda. Noch beeindruckender als das alte Kloster war die traumhafte Szenerie in der Umgebung. Man hatte einen wunderbaren Ausblick auf den 5000 Meter hohen Gipfel des Kasbek. Nach der kurzen Wanderung machten wir uns in „unserer“ Hütte frisch und überzeugten unsere Off-Road Freunde davon, uns wieder in Richtung Tiflis mitzunehmen. Wir trampten die restlichen Kilometer mit einem Waschmittelhändler, dessen Transporter verführerischst duftete. An unsere ausklingenden Tage in Tiflis erinnern wir uns nicht mehr so gut, denn ab 12 Uhr waren wir damit beschäftigt, in diversen Bars leckerste georgische Rotweine zu verköstigen. In den kurzen alkoholfreien Pausen schlenderten wir gemütlich durch die traumhaften Straßen Tiflis' und verschlangen vorzüglichstes Gebäck. Nach so vielen wilden Wanderungen, haben wir uns ein solches Schlemmerleben aber auch wirklich verdient.
Angeschwipste Grüße aus Tbilisi,
Elonrad und Colisa














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