Der heiße Norden / Kuscheleinheiten mit Elefanten

Kaum waren wir aus Malaysia zurück, ergriff uns in Bangalore auch schon bald nach Ankunft im vertrauten Heim die Langeweile des Setzhaft-werdens und wir überlegten was wir mit unserer freien Zeit in Indien so anfangen sollten. Die ersten 2 Tage erübrigten sich dahingehend, dass ich krank wurde und mit fieberhaftem Erbrechen kaum das Bett verlassen konnte. Dieser mehr tote als lebendige Zustand verbesserte sich nach den zwei Tagen jedoch so fabelhaft, dass wir unsere liebe Freundin Mathilde aus Hyderabad in Empfang nehmen konnten. Eigentlich wollten wir sie in ihrer neuen Heimatstadt besuchen, doch rebellierte der geknechtete Magen noch ein wenig und so holten wir die Abwechslung einfach zu uns. Da alle von uns, Mathilde arbeitet in einem Waisenheim und reiste auch schon einige Male in Indien herum, viel zu erzählen hatten, verbrachten wir die meiste Zeit in Bars, Cafés oder zu Hause auf dem Sofa um uns über erlebte Anekdoten und erlebnisreiche Geschichten auszutauschen. Dabei merkten wir zum wiederholten Male, wie langweilig Bangalore doch eigentlich ist und wie wenig interessante Sachen man in einer 11 Millionen Einwohner Metropole machen kann. Also besuchten wir notgedrungen die überteuerte Kunstgalerie und machten den obligatorischen Besuch bei der commercial street um uns mit den geforderten Mitbringseln einzudecken. Die Tage verflogen wie im Gang und schon waren wir wieder alleine in Bangalore mit wenig Ideen, was wir mit unserer Zeit anfangen sollten. Abwechslung brachte nur Natashas Geburtstag den wir mit leckerstem Kuchen und Eis zelebrierten und dem Geburtstagskind wurde am 18. fleißig die deutsche Tradition nahegebracht und es wurde gezwungen, eine gute Flasche Dresdner Bier zu verköstigen. Nach einer Stunde Quälerei waren die aufmüpfigen Gäste (respektive wir) aus Deutschland zufrieden und der Geburtstag konnte lustig weitergeführt werden.
Leider gibt es nicht jeden Tag ein Jubiläum zu befeiern und wir mussten raus aus Bangalore um nicht komplett der Nichtstuigkeit zu erliegen. Doch wohin? Im Süden waren wir schon überall, ins Ausland konnten wir des Visums wegen nicht, der Norden ist zu heiß und die Mitte zu langweilig. Also Norden. Zwar warnte uns eine jede Person vor unserem Trip und konnte nur ungläubig fassen, dass wir im Mai nach Jaipur und Delhi aufbrechen wollten, doch hielten wir eisern an unserem Plan fest und wir setzten uns gemütlich in den klimatisierten Flieger um 2000 Kilometer in Richtung Norden zu reisen. Am Flughafen waren wir dann regelrecht geschockt, denn die Temperatur ließ sich wunderbar aushalten und wir konnten mehr oder weniger gemütlich nach einer Stunde Fahrt mit dem Tuk-Tuk das Haus unseres ersten Hosts erreichen. Der besagte Herbergsvater besitzt übrigens eine eigene Elefantenfarm außerhalb der Stadt, sodass wir den heutigen Tag nicht nur damit verbrachten eine Bergfestung zu besichtigen sondern auch haarige Elefantenrüssel zu kuscheln und Bananen in die riesigen Mäuler der Dickhäuter zu schieben. Glücklicherweise war das Wetter auch heute Dank vorherigem Regen gut aushaltbar und wir schleppten uns bei luftigen 40 Grad die steinigen Treppenstufen hinauf zur Festung.
Für die nächsten Tage planen wir einige Ausflüge nach Jaipur und die Weiterfahrt nach Agra und Delhi. Und natürlich ein wenig Badespaß mit den Elefanten, falls die Temperaturen doch auf die vorgewarnten 50 Grad klettern sollten ;).

Wüste Grüße aus der Wüste,
Conrad und Elisa
















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