Vom heißen Strand in die eisigen Berge

Irgendwie haben wir mit den Temperaturen nicht so viel Glück wie mit den restlichen Dingen unserer Reisen. Am einen Tag befinden wir uns bei 35 Grad im Schatten am Strand und tänzeln auffällig von einem Fuß auf den Anderen, da der Sand sich in der Hitze in eine glühende Masse verwandelt hat, den anderen Tag frieren wir uns beim Stadtspaziergang trotz langer Hose und Jacke die Glieder ab, weil wir uns in den Teeplantagen beherbergenden Bergen wiederfinden. Doch alles der Reihe nach. Unsere Kerala Reise beginnt in Kochi, einer ehemaligen portugiesischen Kolonie. Man bewundert hier die schicken altkolonialistischen Gebäude und riesigen Fischernetze am Strand. Außerdem gibt es eine 400 Jahre alte Synagoge zu bestaunen, die mit handbemalten Fliesen im chinesischen Stil verziert ist. Nach unseren Übernachtungen in herrschaftlich alten Holzbauten ging die Reise weiter in das Strandleben Varkalas, einem Örtchen ganz im Süden Indiens. Hier nächtigten wir in Bambushütten, aßen mit Blick auf das Meer Abendbrot und bewunderten zum ersten Mal den beeindruckenden Sonnenuntergang Südindiens, als wir uns eine kleine Pause beim bereits erwähnten Kochkurs gönnten. Als Besonderheit hier waren wohl die vielen Tische vor den Restaurants zu nennen, die pünktlich zur Abendstunde mit jede Menge frisch gefangenem Fisch gefüllt wurden. Es tummelten sich sonstige Speisefische neben Seesternen und Ganzen Haien, die zum Verzehr angeboten wurden. Glücklicherweise wurden auch andere, mäßig gute, Speisen bereitgestellt. Die Promenadenrestaurants waren aber mehr Schein als Sein und so war das Essen in den kleinen unauffälligen Restaurants neben der Straße wesentlich schmackhafter als in den Touriorientierten Spelunken. Der Strand in Varkala war allerdings überraschend sauber und nicht allzu überfüllt, richtige Strandtage konnte man aber trotzdem nicht einschieben, da die Sonne so erbarmungslos auf die armen Urlauber knallte, dass man es nur im Schatten mit einem kühlen Getränk und Ventilator in Griffnähe aushalten konnte. Genug vom lotterigen Leben am Strand machten wir uns auf die Reise nach Aleppey, um ein eigens gemietetes Hausboot zu besteigen und die Backwaters von Kerala zu erkunden, ohne auf ein eigenes Zimmer mit Bad verzichten zu müssen. Der Trip durch die wässrig palmige Reislandschaft belief sich zwar nur auf einen Tag und eine Übernachtung in einem kleinen Dorf, gebaut nur auf einem Damm. Allerdings waren der kleine Kanuausflug in engere Kanäle und Sonnenauf/unter-Gange solch schöne Erlebnisse, dass wir diesen Ausflug wohl nicht so schnell vergessen werden. Und wann hat man schon einmal ein Hausboot mit 3 Schlafzimmern, einer Küche, Chilloutarea, Tanz und Essfläche? Besonders wenn man neben der Sightseeerei (fast so schön wie NuSSSack) noch Kapitän und Koch hat, die sich um all die anderen wichtigen Dinge im Leben kümmern (Tee und Essen). Zwar war es etwas mückig am Abend, doch konnte man es in den Zimmern auf Wasser Dank Klimaanlage gut aushalten und wir waren am nächsten Tag frisch und ausgeruht für die doch etwas längere Autofahrt in die Berge um bei frischen 15 Grad (gefühlte 5) ins Hotel einzuchecken und das unglaublich hässliche Zentrum der Bergstadt Ooty zu erkunden. Leider hatten wir heute nur auf der Autofahrt durch die schlängelnden Serpentinen Zeit, um die atemberaubende Landschaft zu bewundern, die uns die Berghänge mit ihren Teeplantagen boten. Wenn wir nicht gerade damit beschäftigt waren um unser Leben zu bangen, wenn unser Fahrer in waghalsigen Überholmanövern versuchte, in uneinsichtigen Kurven große LKW hinter sich zu bringen, dabei aber den Gegenverkehr gekonnt ignorierte. Beobachtet wurde dieses herzzumstillstandbringende Gerase von vielen Affen, die interessierte den Verkehr beobachteten und darauf warteten, dass Autofahrer Ihnen kleine Leckereien zuwerfen würden. Bilder und Impressionen aus Teegärten und tiefem Wald folgen dann im nächsten Post, wir gehen jetzt erstmal fröstelnd schlafen.

Liebe Grüße,
Conrad, Elisa und der Rest ;)





















































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