Mit dem Gummelzug ins Paradies/Sri Lanka für blutige Anfänger

Da wir wegen Elisas Visum leider! einen urlaubsmäßigen Zwischenstopp auf Sri Lanka einlegen müssen begeben wir uns mal wieder auf eine mittelmäßig durchgeplante Reise.
Mit einem etwas flauen Gefühl im Magen enterten wir das Flugzeug, das uns von Bangalore nach Colombo bringen sollte und hatten schon bei Beginn der Reise Zweifel unseren Aufenthalt sicher und erfolgreich zu überstehen. Doch wie bei uns üblich, hatten wir unverschämt viel Glück und bis jetzt (2. Tag) lief alles mehr oder weniger rund. Bei Ankunft am Flughafen Colombo konnten wir ohne Probleme das Visum erhalten, Geld ohne Gebühr tauschen und eine Simkarte mit Guthaben und Internet erstehen. Und da ging es auch schon los mit der Freundlichkeit und guten Loaune der Sri Lank?? (Sri Lankesen, Sri Lankaner, Sri Lankoten?). Der Taxifahrer unterhielt sich ebenso freundlich mit uns wie der Simkartenmann, der zuvor einige tausend wuselnde Chinesen mit den lebensnotwendigen mobilen Guthaben versorgen musste. Schon eine Minute nach der Landung mussten die ersten Klischeeasiaten, von großen Kameras umhangen, ihre Nachrichten checken und mit der Familie daheim skypen. 
Mitten in der Nacht begrüßte uns noch freundlicher unser Host für die erste Nacht und führte uns in ein kleines aber feines Zimmer mit eigenem Bad (wie ein Update in die Businessclass wenn man dieses Zimmer mit unserer Hütte aus Pondicherry vergleicht).
Am folgenden Tag gab es dann viel zu tun. Schon am Morgen machten wir uns zu Fuß auf zur indischen Botschaft um das Visum zu beantragen, nur um gleich vor Ort an eine andere Stelle geschickt zu werden. Also rein in den Bus (ja, wir sind sehr sparsame Kirchenmäuse) und auf zur Außenstelle. Auch die 2 Stunden Wartezeit im klimatisierten Warteraum konnten unsere Stimmung nicht trüben und nach Abschluss der nötigen Formalitäten nahmen wir den nächsten Bus um die Innenstadt und den Küstenabschnitt von Colombo zu besichtigen. Hier muss man erwähnen, dass Sri Lanka eigentlich ein sehr schönes und sauberes Indien ist. Die Anzahl und der Busse und Autorikschas ist ebenso auffällig hoch, allerdings sind die Straßen sehr sehr sauber, jedes Auto ist blankgeputzt, es grünt ordentlich und wir konnten noch keinen Müll am Straßenrand entdecken. Auch sind die Häuser wesentlich schicker und die Seen innerhalb der Stadt nicht total verdreckt. Amüsant war an diesem Abend die Ansammlung von Soldaten, die mit großem Eifer Militärfahrzeuge für die kommende Parade bepinselten. Es war schon ein lustiger Anblick, wie Hunderte harte Jungs mit winzigen Pinseln bewaffnet die Panzer und LKW verschönerten. Ganz so hart waren die Männer in Uniform dann aber auch nicht und so lachten sie uns Sri Lankamäßig an, als wir sie ebenso breit angrinsten. Beendet wurde der aufregende Abend dann im netten Restaurant gleich neben dem Office vom Prime Minister. Für 5€ pro Person ließen wir uns jede Menge Sri Lankische Köstlichkeiten, 2 Nachspeisen und jeweils Getränke schmecken. Und das wie gesagt im etwas schickeren Restaurant in bester Lage. 
Der nächste Tag sollte dann alles in allem etwas weniger geplant ablaufen. Zwar hatten wir schon am Vortag Tickets für den Zug ergattert, allerdings war es das dann auch schon mit der Planung und wir starteten den Tag sehr früh am Morgen ins Ungewisse. Mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof gedüst und auf den überfüllten Bahnsteig gestellt, Ticket gezückt und im 60 Jahre alten Zug Platz genommen. Alles kein Problem. Aber auch die Fahrt stellte sich als sehr entspannte Angelegenheit heraus und so tuckerten wir gemütlich durch die Outskirts von Colombo rein in den Tiefen Dschungel. Alle 10-20 Minuten machte der Zug halt in einem der Dutzenden Dschungel/Fischerdörfer und entließ Einheimische und Reisende in die Tiefen des äquatorialen Waldes, sodass wir nach 5 Stunden Fahrt alleine im Abteil saßen und zuckelnd Matara erreichten. Da uns der Reiseführer riet noch weiter zu fahren, da der Strand von Matara nicht so der Wahnsinn ist, stiegen wir kurzerhand in den Bus nach Tangalle der uns stark an Indien zurückdenken ließ, da mit ohrenbetäubender Lautstärke Musikvideos abgespielt wurden. Allerdings war abermals die Landschaft dschungelig schön, immer entlang des Meeres und nach einer weiteren Stunde erreichten wir endlich das Ziel unserer langen Reise. Unsere Busbekanntschaft brachte uns dann zu einem Zimmer, 20 Meter vom Strand entfernt und nach kurzem Handeln einigten wir uns auf einen freundlichen Preis von 14€ pro Nacht und nächtigen nun in einem sehr großen Zimmer mit Bad und allem drum und dran. Meeresrauschen inklusive. Das Meer ist übrigens auch der Grund warum in der Überschrift vom Paradies die Rede ist. Herrlich sauber sind Strand und das 30 Grad warme Wasser, sodass wir heute das Wasser nur für ein paar wenige Snacks verließen und sonst Wellen und Sonne genossen. Das beste an der ganzen Sache: wir waren so gut wie alleine am Strand und es gab niemanden der uns beim Sonnenbaden stören konnte oder irgendwelchen Plunder verkaufen wollte. Meer, Strand und Palmen nur für uns!

Wenn man bedenkt, dass wir vor 2 Tagen noch packend in Bangalore waren, kann man schon sagen, wir erleben was.

Entspannte Entspannungsgrüße,
Conrad und Elisa
















Kommentare