Nach dem frühmorgendlichen Aufstehen und einem herzhaften Reisfrühstück geht die tägliche Arbeit auch schon los. Entweder assistieren wir im medical camp in den umliegenden Dörfern, messen Bluthochdruck, Blutzucker und Pulswerte und bespaßen auch ab und zu die vielen neugierigen Kinder, da die Schule meist erst sehr spät losgeht oder wir beginnen gleich mit unseren körperlich ertüchtigenden Taten in den Hostels. Es gibt immer Holz für die Küche, das gehackt werden muss, Beete die gepflegt werden wollen, Müll der auf den Boden geworfen wurde und darum bettelt aufgehoben und in einen Mülleimer gegeben zu werden und vieles weitere. Besonders stolz sind wir auf unser eigens angelegtes Gemüsebeet, in dem wir nach ewiger Plackerei, 1000 Blasen an den Händen und schweißdurchnässten T-shirts endlich Bohnen und Spinat anpflanzen konnten. Und auch in Zukunft wird die Arbeit wohl nicht abreißen, denn auch im Boyshostel wird sich ein Gemüsebeet gewünscht, das ebenso gepflegt werden muss und irgendeine Mauer zum einreißen oder aufbauen lässt sich auch immer finden. Ist man dann körperlich schwer am Ende wird man ab um vier dazu genötigt mit den Kindern Volleyball und Fußball zu spielen. Besonders im Boyshostel ist der Sport ein essenzieller Teil des Tagesgeschehens und darf auf keinen Fall verpasst werden. Haben wir unser nächstes Projekt, das neue Fußballfeld, fertig gestellt wird es auch Fußballunterricht von einem echten Weltmeister (haha) geben. Erschöpfter als erschöpft geben wir am Abend noch persönlichen Englischunterricht für die Schüler. Entweder man unterhält sich in einem lockeren Gespräch über verschiedene Themen, macht Sprachübungen oder lässt sich in Grundschulmanier Bilder erklären und korrigiert schwere Fehler. Trotz 2 Stunden durchgängigem geteache schafft man meist nur einen kleinen Teil der 50 Schüler, da sich die Englischkenntnisse Einiger so stark in Grenzen halten, dass es erst einmal ewig dauert bis die Aufgabenstellung 10 mal erklärt und 1 mal verstanden wurde. Nach unseren Englischstunden geht's dann zum gemütlichen Abendessen, das einem zumindest für einige Minuten etwas Ruhe gewährt, bis man sich einige Minuten später als Teil von hitzigen Debatten wiederfindet (sind die Leute aus Bijapur wilder als aus Rajasthan?), Schiedsrichter von irgendwelchen Spielewettkämpfen ist oder einfach nur für eine private Quatschrunde in die Tiefen des Hostels entführt wird. Mit schmerzendem Körper und ermüdeten Liedern fällt man schließlich um 10 glücklich ins Bett und freut sich auf den nächsten Tag um wieder Körper und Geist in die Mangel zu nehmen, so viel aus sich heraus zu holen wie nur geht und immer wieder neue Talente zu entdecken (Elisa ist ein wahres Naturtalent im Unterrichten und ich fühle mich, als hätte ich in meinem Leben nie etwas anderes gemacht als Felder anzulegen).
Nach etwas Ruhe in den anfänglichen Wochen sind wir nun mittendrin statt nur dabei und mit viel Freude erledigen wir alle Aufgaben die uns in die Hände fallen. Selbst wenn wir keinen Cent für unsere Arbeit sehen ist es irgendwie trotzdem sehr erfüllend, wenn sich die Kids für die Englischstunden bedanken und einem jeden Morgen 50 freudige "good mornings" entgegen gerufen werden, die man allerdings nur mit einem schlaftrunkenen Grummeln erwiedern kann.
Nach etwas Ruhe in den anfänglichen Wochen sind wir nun mittendrin statt nur dabei und mit viel Freude erledigen wir alle Aufgaben die uns in die Hände fallen. Selbst wenn wir keinen Cent für unsere Arbeit sehen ist es irgendwie trotzdem sehr erfüllend, wenn sich die Kids für die Englischstunden bedanken und einem jeden Morgen 50 freudige "good mornings" entgegen gerufen werden, die man allerdings nur mit einem schlaftrunkenen Grummeln erwiedern kann.
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