Wilde Empfänge auch im Girlshostel

Jetzt auch noch etwas verspätet ein paar Worte zu meinen ersten Eindrücken im Girls Hostel. Nachdem meine Sachen in dem Sechsbettzimner abgestellt wurden, welches ich jedoch alleine bewohnen darf, wurde ich direkt von zehn fröhlich kichernden Mädchen ( alle mindestens einen Kopf kleiner als ich) in den Essensraum geführt, da gegen 17.00 Uhr Tee und Snackzeit ist. "Snack" bedeutet in diesem Fall allerdings eine warme Mahlzeit (meist mit Reis) wie die restlichen drei Mahlzeiten auch. Nach wenigen Minuten (oder eigentlich eher Sekunden) war die erste Scheu überwunden und ich wurde mit Fragen auf Englisch und kannada bombardiert.. Wobei diese sich in erster Zeit eher auf: Woher kommst du? Wie lange bleibst du? Wie heißen deine Eltern und wer hat dein Henna gemalt? beschränkten.
Anschließend war erstmal Study Time angesagt. 2,5 Stunden vor dem Abendessen für "Hausaufgaben". An diesem Abend bedeutet Hausaufgaben,  vor allem für die Kleineren mich in eine echte Inderin zu verwandeln. Haare werden geflochten und anschließend werden von allen Mädchen Ringe, Arm- und Fußbänder, Ohrringe und Ketten zusammengesucht, nebenbei wurde ich mit dem verschiedensten indischen Knabberzeug versorgt.
Nach dem Abendessen mit "Schwarzbrot" (sehr süßes, weißes Toastbrot) hatten die Mädchen eine kleine Überraschung zur Begrüßung geplant. Ich wurde von vier kleinen Mädchen auf einem Stuhl vor den 60 auf dem Boden sitzenden Mädchen platziert (meine Versuche mich einfach mit auf den Boden zusetzen wurden vehement abgewehrt)  und dann gab es eine kleine Ansprache mit Blumen, es wurde vorgetanzt, gesungen und gespielt. Nachdem mir alle 60 Mädchen die Hand geschüttelt und ihre Namen gesagt hatten (alle schienen zu erwarten, dass ich mir 60 höchstkomplizierte indische Namen, von denen ich höchstens fünf verstanden habe auf Anhieb merke) war dann nach ein paar weiteren Fragestunden und Stromausfällen für alle Zeit ins Bett zu gehen.

Am nächsten Morgen wurde ich von viel Geschrei, Gelächter und Gesang geweckt. Ich war sehr verwundert, dass die ganzen Mädchen gegen 9 Uhr immer noch nicht in der Schule sein mussten.
Beim Frühstück erfuhr ich schließlich auch den Grund. Der Streik.
Auch die Mädchen konnten nur schwer dazu gebracht werden den ausfallenden Unterricht selbstständig in den Studienhäusern zu verbringen. Viel lieber wurde gemalt, gequatscht und versucht mir kannada beizubringen.
Am Nachmittag war dann endlich die lang ersehnte freie Zeit für die verschiedensten Ball und Gruppenspiele im Außengelände. Alles in allem bin ich gut im Girlshostel angekommen und dank des wirklich gut funktionierenden WiFis!!! ( es benutzt außer mir eigentlich keiner) konnte ich mich jetzt auch endlich melden und es folgen demnächst natürlich auch noch Fotos vom girliegen Hostel.

Elisa C. J. Kühne

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