Teachers Day/ Anscheinend sind wir die Komischen

Heute erlebten wir unser erstes großes "Festival",den zweiten indischen Präsident ehrend, wird jährlich am 5.September der Teachers Day, besonders an den Schulen, gefeiert.
Er setzte sich besonders für Kinder und ihr Recht auf Bildung ein und wusste um den Wert einer richtigen Erziehung.
Sowohl Lehrer, als auch Schüler gestalten ein vielseitiges Programm, bestehend aus kleineren Reden, dem singenden Schulleiter und tanzenden Schülern und Lehrern. Vor allem bei den erstaunlich guten und peppigen Lehrerauftritten war die Schülermasse kaum zu halten. Nach dem Programm machten wir uns jedoch so schnell wie möglich vom Acker, da eine interessierte, pubertierende Schülermasse von 500 Jugendlichen uns zu überrollen drohte.
Kurz verschnauft und schon machten wir uns mit einer Gruppe japanischer Schüler auf in einen nahegelegenen Ort um dort mit kastenlosen Frauen ( freudscher Verleser, ich weiß es :P ) ins Gespräch zu kommen. Allerdings wurden diese bereits von Lokalpolitikern zugesuselt, sodass unsere Pläne weit nach hinten verschoben wurden bzw. gar nicht wie geplant umgesetzt werden konnten. Doch das schien unsere japanischen Freunde wenig zu stören und sie fingen an Selfies mit sich und einigen indischen Kindern zu machen, die natürlich total begeistert von der modernen Technik waren. Da merkten wir, dass anscheinend nicht die Inder ein Selfie-Problem haben, sondern wir wohl einfach nicht mit der Zeit gehen. Drölfmillionen Fotos später wurden zwei riesige Kessel aufgebaut und es wurde Reispamps verteilt. Den gab es in zwei verschiedenen Ausführungen, einmal süßer als ein Nutella-Zuckergemisch und zum andern eine herzhafte Variante mit Gemüsestückchen. Anschließend suchten wir, wie Deutsche das eben machen, nach einem Papierkorb für die gebrauchten Pappteller oder wenigstens einer Mülltüte. Doch keine Chance. Nachdem wir schließlich nach der Müllentsorgung fragten, wurden wir, der Frage verständnislos entgegenblickend, dazu aufgefordert den Müll doch bitte auf die Straße zu werfen. Das war wohl für uns bis jetzt der größte Schock und die größte Überwindung.
Zumindest wurde uns somit verständlich warum jegliche Straßen in Indien aussehen, wie die Neustadt nach der BRN. Einerseits hat keiner gelernt, dass der ganze Müll schädlich für die Umwelt ist, somit ist die genannte Entsorgung für Kinder wie auch Erwachsene normal. Andererseits gibt es auch in den großen Städten einfach keine Mülleimer oder ähnliches nächst der Straße. 
Weil es im Dorf dann wirklich nichts mehr zu tun gab fuhren wir zurück ins Girlshostel um uns am Abend das Programm, anlässlich des Teachersdays, der Jungen und Mädchen anzuschauen. Die vielen Tänze und Spiele waren sehr lustig zu beobachten und unser Sonderstatus als Ehrengäste gefiel uns doch recht gut. Interessant war noch die strikte Geschlechtertrennung der Zuschauer ( mit der Ausnahme von uns ), die auch beim anschließenden Abendessen beibehalten wurde. Ganz offen raten die Brüder und Schwestern den Schülern sich noch nicht in der Schulzeit zu verlieben sondern damit so lange zu warten, bis man einen sicheren Job hat um sich nicht durch eine unnötige Beziehung abzulenken...
Aus diesem Grund sind auch Handys auf dem Hostelgelände streng verboten.
Wie tot fielen wir dann nach dem Essen in unsere Bettchen, Japaner UND Inder sind dann wirklich schwer zu händeln. 

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