Wir haben uns einige Tage nicht gemeldet, da es neben dem üblichen Larifari unseres Alltags, nicht wirklich viel interessantes zu berichten gab.
Doch heute entrissen wir uns dem üblichen Alltag und fuhren mit 2 jungen, angehenden Doktoren aus Bangalore, die nun auch für 2 Monate im Hostel wohnen werden, in ein nahegelegenes Dorf um wilde Krankheiten zu bekämpfen und zahlreiche Leben zu retten. In einem 30 Tage Rhythmus fahren die Schwester und die wechselnden Ärzte fast täglich in die verschiedenen kleinen Dörfer in der Umgebung, um sich vor Ort weitgehend um die Patienten zu kümmern. Ganz so heroisch, wie wir anfangs dachten,wurde das ganze dann aber doch nicht, der schwerste Fall war eine entzündete Nase, die sonstigen 22 Patienten hatten alle unter mehr oder weniger schlimmen Erkältungen, Fieber und Gliederschmerzen zu leiden. Nach einem kurzen, aber gewissenhaften Check, durch unsere freundlichen Arztfreunde wurden die passenden Medikamente herausgesucht und zum halben Preis abgegeben ( Es gab keinen der für seine Pillen, Säfte und Tabletten mehr als einen Euro bezahlen musste ). Da unsere doktorischen Fähigkeiten, trotz Biounterrichts nicht so wahnsinnig gut waren und auch unser Kannada sich leider immer noch in den Startlöchern befindet, spielten wir lieber vor dem kleinen Häuschen mit süßen Inderkindern und überließen die leichtere Arbeit den Profis vom Fach.
Extra zum Straßenverkehr:
Da wir heute wieder einmal 45 Minuten länger als geplant auf den Jeep warten mussten, hatten wir viel Zeit die Hauptstraße Anekals als unser neues Kino kennen und lieben zu lernen. Normale Autos und Motorräder mit nur einer Person konnte man trotz der langen Beobachtung an 2 Händen abzählen. Scheinbar ist es Spritverschwendung, Moped zu fahren ohne eine Steinplatte, 30 Messer und eine riesige an das Moped gebaute Schleifmaschine, 4 Kinder, einen Fernseher, eine Gitarre oder einen halben Bananenbaum mitzunehmen. Auch die kleinen Laster sind mit entweder 20 Menschen, 2 Kühen, einem anderen Laster oder Steinen bis zum Rand gefüllt. Und immer wenn man denkt man hat schon alles gesehen, fährt ein 8 Jähriges Kind mit dem Moped über die Hauptstraße und der Vater sitzt telefonierend dahinter. Natürlich ist auch für die Sicherheit bestens gesorgt, einer von 100 Leuten trägt einen alten Bauhelm als sicheren Schutz vor Unfällen. Der Rest vertraut auf Ohren- und Mundschutz oder die luftigen bunten Kleider. Unser momentaner Highscore an Personen liegt aber im Moment nur bei 3 korpulenten Männern und 2 Kindern auf einem Motorrad. Wir versuchen jetzt mal noch ein paar lustige Fotos für euch zu schießen, da Bilder ja immer nochmal mehr Spaß machen. Leider brausen die außergewöhnlichsten und lustigsten Kombinationen dann doch immer viel zu schnell an uns vorbei.
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